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1. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 212

1891 - Leipzig : Voigtländer
212 erhielt. Oberitalien, bald darauf auch Rom und Neapel, wurden von den siegreichen Franzosen in Republiken verwandelt (die eis-alpinische, rmische und parthenopische Republik; daneben die hel-vetische Republik). 141. Kiedrich Wilhelm Iii. Der Weite Noalitionskrieg. Die Ronsularregierung. 1. Friedrich Wilhelm Iii. In Preußen starb 1797 Friedrich Wilhe lm Ii. und es folgte ihm sein Sohn Friedrich Wilhelm Iii. 17971840. Er war vermhlt mit Luise von Mecklenburg-Strelitz, einer der edelsten aller Frauen, die je die Knigskrone getragen. Im Genu des schnsten Familienglckes und von Natur friedliebend, wnschte der König vor allem, sich auch fernerhin des Friedens erfreuen zu knnen. Dies schien gerade jetzt um so eher zu hoffen, weil seit dem Frieden von Campo Formio nur noch Frankreich und England im Kriege miteinander begriffen waren. 2. Bonaparte in gypten. In diesem Kriege, der fast nur zur See gefhrt wurde, behielten die Englnder die Oberhand, und entrissen den Franzosen die meisten ihrer Kolouieeu. Um diesen Verlust zu ersetzen, schiffte sich 1798 Bonaparte in Toulon zur Eroberung gyptens ein, nahm unterwegs den Johan-niterrittern die Insel Malta weg und erstrmte sofort nach seiner Landung in gypten die Stadt Alexandria. Dann erfocht er den entscheidenden Sieg bei den Pyramiden, nach welchem er fast das ganze Land in seine Gewalt brachte. Doch vernichtete der englische Admiral Nelson in der Seeschlacht bei Abukir (1798) die franzsische Flotte. Bon aparte machte hierauf einen Einfall in Syrien der aber erfolglos blieb. Nach gypten zurckgekehrt, schlug er ein Trkenheer, bei Abukir; dann ging er, sein Heer unter dem General K leb er zurcklassend, pltzlich nach Frankreich zurck (1799), das in eilten neuen Krieg verwickelt war. 3. Die zweite Koalition (1799 1801). England hatte, als Bonaparte sich in gypten befand, mit sterreich, Rußland und andern Mchten 1798 sich von neuem gegen Frankreich verbunden, und das Kriegsglck war anfangs auf feiten der Verbndeten: der Erzherzog 1799 Karl schlug die Franzosen aus Deutschland zurck, der russische Geueral Suworoff nahm ihnen durch mehrere Siege ihre Eroberungen in Italien weg. Da kam Bonaparte aus gypten zurck. 4. Die Konsularregierunq in Frankreich 1799 1804. Er strzte mit Waffengewalt die verachtete Direktorialregierung (9. No- 1799 vember 1799) und stellte sich an die Spitze des Staates. Nur dem Namen nach blieb Frankreich noch eine Republik. Denn Bonaparte als erster Konsul 17991804 (mit zwei einflureichen Nebenkonsuln),

2. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 26

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
26 Eine Försterfamilie aus dem Kreise Oletzko vier Wochen in einem Waldversteck. und fuhr auf meinem Dienstlande auf. Offiziere mit Karten in den Händen beratschlagten. Wieder jagte die Artillerie auf Wachlacken zu, sie hatten sick-verfahren. In wilder Flucht zogen sich die Russen zurück und waren am 10. September, mittags, verschwunden. Mit welcher Freude ich unsere Truppen begrüßte, kann ich nicht beschreiben. Meine Gefangenschaft war somit beendet. „Nach der „Königsb. Allg. Zeitung". 17. Eine Försterfamilie aus dem Kreise Oletzko vier Wochen in einem Waldversteck. Viele Ostpreußen suchten beim Russeneinfall im August 1914 in den Wäldern Schutz. Sie fuhren mit Kind und Rind ins Dickicht und wohnten dort. So hatte sich auch ein naher Verwandter von mir, ein Königlich Preußischer Hegemeister *), im Walde ein Versteck eingerichtet. Mit seinem Sohn, der einige Tage später zu den Jägern einrücken mußte, hatte er schon rechtzeitig eine geeignete Stelle in seinem Revier (spr. rewier) ausgesucht. Inmitten eines mit dichten, jungen Kiefern bestandenen Bruches lag eine Anhöhe, nicht weit vom Ufer eines kleinen Sees. Dort gruben die Männer einen Teil der Bergwand senkrecht ab und bauten aus Stämmen und Moos eine geräumige Hütte, die mit Rohr bedeckt wurde. Der Platz war nicht nur schwer zu finden, sondern auch sehr schwer zu erreichen, am leichtesten im Kahn. Letzterer konnte in einem Graben des Bruches versteckt werden. Während die Männer noch an der Hütte bauten, schafften Frau und Tochter Vorräte, Küchengeräte und Betten an den Zufluchtsort. Eines Tages erschienen die Russen. Eine Abteilung Kosaken sprengte an der Försterei vorbei auf den nahegelegenen Hof der Domäne**) Polommen im Kreise Oletzko. Nun war es Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Alle Türen und . Schränke wurden geöffnet, damit die Russen keinen Anlaß finden sollten, sie aufzubrechen. Das Vieh im Stalle wurde losgebunden und reichlich mit Futter versehen, der Tränketrog mit Wasser gefüllt. Nur von seinen Hunden konnte der Förster sich nicht trennen. Sie wurden mitgenommen und verhielten sich musterhaft ruhig, als wenn sie wüßten, daß sie durch Bellen ihren Herrn verraten könnten. Auch ein Netz hatte der Hegemeister mitgenommen, das sich als sehr nützlich erwies; denn es wurde jeden Abend in den See eingestellt und lieferte täglich ein schönes Gericht Fische. Kaum waren die Bewohner des Forsthauses in ihrer Hütte, als sie schießen hörten. Der Förster schlich sich hinaus und durch die dichten Schonungen***) bis an den Waldrand, von wo er beobachten konnte, daß sich *) Hegemeister — Titel für ältere Förster. **) Domänen — Güter der Krone, deren Ertrag teils für öffentliche Zwecke, teils für das regierende Haus verwendet wird. ***) Schonung — junger Baumbestand im Walde, etwa bis zum 20. Jahre; darf nicht abgeweidet werden.

3. Lesebuch für Volksschulen - S. 195

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
195 Es legt sich in nächtlichen Hinterhalt, Das Hurrah jauchzt, und die Büchse knallt; Es fallen die fränkischen Schergen. Und wenn ihr die schwarzen Jäger fragt: Das ist Lützow’s wilde, verwegene Jagd! 3. Wo die Reben dort glühen, dort braust der Rhein, Der Wüthrich geborgen sich meinte; Da naht es schnell mit Gewitterschein Und wirft sich mit rüstigen Armen hinein Und springt an’s Ufer der Feinde. Und wenn ihr die schwarzen Schwimmer fragt: Das ist Lützow’s wilde, verwegene Jagd! 4. Was braust dort im Thale die laute Schlacht? Was schlagen die Schwerter zusammen? Wildherzige Reiter schlagen die Schlacht, Und der Funke der Freiheit ist glühend erwacht Und lodert in blutigen Flammen. Und wenn ihr die schwarzen Reiter fragt: Das ist Lützow’s wilde, verwegene Jagd. 5. Wer scheidet dort röchelnd vom Sonnenlicht, Unter winselnde Feinde gebettet? Es zuckt der Tod auf dem Angesicht, Doch die wackern Herzen erzittern nicht, Das Vaterland ist ja gerettet. Und wenn ihr die schwarzen Gefall’nen fragt: Das ist Lützow’s wilde, verwegene Jagd. 6. Die wilde Jagd und die deutsche Jagd Auf Henkers Blut und Tyrannen! Drum, die ihr uns liebt, nicht geweint und geklagt, Das Land ist ja frei und der Morgen tagt, Wenn wir’s auch nur sterbend gewannen! Und von Enkeln zu Enkeln sei’s nachgesagt: Das war Lützow’s wilde, verwegene Jagd! Th. Körner. 63. Kämpfe bei Lützen, Bautzen und der Waffenstillstand. Am 2. Mai fand in der Nähe von Lützen, bei dem Dorfe Groß-Görschen, die erste Schlacht in den Befreiungskriegen statt. Die jungen preußischen Krieger kämpften im Verein mit den Russen mit der größten Kühnheit und Todesverachtung. 70,000 Mann behaupteten gegen 120,000 Franzosen das Schlachtfeld. Keine Fahne, keine Kanone hatten die Preußen verloren. Aber einen besonders schweren Verlust erlitt an diesem Tage das Vaterland. Der General Scharnhorst, von dem die guten neuen Einrichtungen im Heere aus- gegangen waren, wurde tödllich verwundet und starb bald darauf in Prag. Bald nach der Schlacht bei Lützen griff Napoleon die Verbündeten am 20. Mai bei Bautzen mit einer weit überlegenen Macht an, aber es gelang ihm auch hier nicht, dieselben zu überwinden. Da bot er einen Waffenstillstand an, der auch abgeschlossen wurde und 6 Wochen dauern sollte. Darüber war man in Preußen unzufrieden, denn man befürchtete, der schlaue Napoleon möchte durch Hinterlist die Fürsten bethören. Der König und seine Verbündeten benutzten diese Zeit, um sich besser zu rüsten und auch Oestreich zur Theilnahme am Kampfe zu bewegen. Aber Oestreichs Kaiser Franz wollte erst den Versuch machen, ob er seinen Schwiegersohn Na- poleon nicht für den Frieden stimmen könnte. Der aber wies alle Friedens- 13*

4. Die neuere Zeit von 1648 bis auf die Gegenwart - S. 116

1901 - Paderborn : Schöningh
116 Republik gemacht. der den Besitz von Mainz und die Skularisation einzelner Gebiete in Deutschland sollte auf einem Friedenskongre zu Rastatt beraten werden. 11. Die Direktorial-Regierung, 1795 -1799. Bonapartes Jug nach gypten, 17981799. 37. 1. Die Leitung der Unterhandlungen zu Rastatt wnschte Bonaparte selbst zu bernehmen. Aber der ruhmgekrnte Besieger Italiens schien den Direktoren in Paris schon zu mchtig. Sie suchten den General, dessen Ehrgeiz ihnen selbst Gefahr drohte, mglichst weit zu entfernen. Daher rsteten sie unter dem Scheine, als wenn sie einen Angriff auf England beabsichtigten, eine mchtige Flotte aus und gaben ihm den Auftrag, das unter trkischer Oberhoheit von den kriegerischen Mameluken beherrschte gypten zu erobern, um England, welches sich noch nicht zum Frieden bequemt hatte, zu schwchen und seine Herr-schast in den indischen Gewssern zu erschttern. Halb widerwillig ver-stand sich Bonaparte zur Leitung des gefhrlichen Unternehmens. Erst als er einsah, da er fr jetzt seinen Plan, das Direktorium zu strzen und sich an dessen Stelle zu setzen, noch nicht durchfhren knne, zog er, wie einst der groe Alexander, dem er sich zu vergleichen liebte, mit j den khnsten Hoffnungen auf Eroberungen dem Osten zu. Mit einer Flotte vom 15 Linienschiffen, 15 Fregatten und 72 kleineren Schiffen und 40 000 Mann an Bord lichtete er im Hasen von Toulon die Anker (19. Mai 1798). Viele tchtige Generale wie Berthier, Desaix. j Kleber. Davoust, Murat und eine groe Zahl von Knstlern und Gelehrten begleiteten ihn. Die Insel Malta, den Sitz des Johanniter- i ordens. nahm er ohne Schwertstreich durch Berrat eines Ordensritters ein. Glcklich entging er dem englischen Admiral Nelson, welcher kurz nach der Abfahrt der Franzosen vor Malta ankam. Gleich nach der Landung in der Nhe Alexandriens (1. Juli) erffnete er den Sturm auf die Stadt und begann so die Feindseligkeiten gegen die Trkei, welche seit den Zeiten Franz' I. die bestndige Verbndete Frankreichs j gewesen war. Nach der Einnahme Alexandriens zog er durch brennende Sandwsten nach Kairo, indem er die Flotte auf der offenen Reede von Abukir zurcklie. Der Sieg, den er bei Gizeh am Fue der Pyra- : miden der die glnzende Retteret der Mameluken erfocht (21. Juli), 1 ffnete ihm die Thore Kairos. Whrend er sich hier durch Steuer- j

5. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 203

1854 - Leipzig : Brandstetter
203 unter dem Fürsten Blücher, und ein drittes befehligte der Kronprinz von Schweden. Die französischen Armeen kommandirte Napoleon selbst. Auf beiden Seiten wurde mit der größten Tapferkeit und Anstrengung gefochten. Den ersten Tag blieb der Sieg zweifelhaft; am zweiten war Waffenruhe; den dritten verließen, von ihren deutschen Brüdern gerufen, die Sachsen und die Würtemberger die französischen Reihen und traten auf die Partei über, wohin sie schon längst ihr Herz zog. Dadurch ward auf der einen Seite hauptsächlich der Sieg entschieden, während auf der andern die Franzosen gegen das Hauptheer muthigen Wider- stand leisteten. Aber immer enger wurde der Kreis um Leipzig her, worein die Unterdrücker Deutschlands verbannt waren, und nur noch ein einziger Ausweg blieb ihnen zur Flucht. Diese ward auch in der Nacht vom 18. zum 19. Oktober angetreten, und bei Tagesanbruch mit solcher Eile und in so großer Unordnung fortgesetzt, daß -bei dem un- geheuren Gedränge der Wagen, Kanonen, Pferde in den engen Aus- gängen der Stadt und über die Brücken mehrere Tausende ihren Unter- gang und, da die Brücke über die Elster zu zeitig gesprengt worden war, in den Wellen ihr Grab fanden, und noch weit mehrere geriethen in die Hände der Sieger. An diesem Tage wurden 300 Kanonen er- beutet und 40,000 Gefangene gemacht. In der größten Unordnung flohen nun die Franzosen dem Rheine zu, den sie seitdem nicht wieder überschritten haben. Die Heere der Verbündeten folgten ihnen auf dem Fuße nach, und 5 Monate später zogen sie siegreich in Frankreichs Hauptstadt ein. Napoleon aber wurde von seinem eigenen Volke ge- zwungen, der Krone zu entsagen, und ward auf die Insel Elba und späterhin, nach einem verunglückten Versuche, seinen frühern Platz wieder einzunehmen, auf die Insel St. Helena im atlantischen Ocean verbannt, wo er sein Leben im Jahre i 821 beschloß. Schwabe. 24. Lützow's wilde Jagd (1813). Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein? Hör's näher und näher brausen. Es zieht sich herunter in düsteren Reih'n, Und gellende Hörner schallen darein, Und erfüllen die Seele mit Grausen. Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt: Das ist Lützow's wilde, verwegene Jagd. Was zieht dort rasch durch den finstern Wald, Und streift von Bergen zu Bergen? Es legt sich in nächtlichen Hinterhalt; Das Hurrah jauchzt und die Büchse knallt, Es fallen die fränkischen Schergen. Und wenn ihr die schwarzen Jäger fragt: Das ist Lützow's wilde, verwegene Jagd.

6. Quellenbuch zur Geschichte der Neuzeit - S. 368

1884 - Berlin : Gaertner
368 231. Knechtsch (tft Von Fr. Rckert. (Geharnischte Sonette. Gedichte, Frankfurt a. M. 1847. Auswahl des Verfassers.) Was schmiedst du, Schmied? Wir schmieden Ketten, Ketten!" Ach, in die Ketten seid ihr selbst geschlagen. Was Pflgst du, Baur? Das Feld soll Frchte tragen!" Ja, fr den Feind die Saat, fr dich die Kletten. Was zielst du, Schtze? Tod dem Hirsch, dem fetten!" Gleich Hirsch und Reh wird man euch selber jagen. Was strickst du, Fischer? Netz dem Fisch, dem zagen." Aus eurem Todesuetz wer kann euch retten? Was wiegest du, schlaflose Mutter? Knaben." Ja, da sie wachsen und dem Vaterlande Im Dienst des Feindes Wunden schlagen sollen. Was schreibest Dichter du? In Glutbuchstaben Einfchreib ich mein' und meines Volkes Schande, Das ferne Freiheit nicht darf denken wollen." 232. Des Knigs Instruktion fr York nach Abschlu der preuisch - franzsischen Allianz. 12. Mrz 1812. (Droysen, Das Leben des Feldmarschalls York ic. I, 239.) Es ist Ihnen bereits durch das allgemeine Kriegsdepartement be-kannt gemacht worden, da ein Teil Meiner Armee mobil gemacht werden fll, um der mit der franzsischen Regierung eingegangenen Verbindung zufolge als Hlsscorps zu der franzsischen Armee zu stoen. Zum Oberbefehlshaber dieses Corps habe Ich nach dem Wunsche des Kaisers Napoleon den Generallieutenant v. Grawert ernannt; es ist derselbe von Mir hteher berufen worden, um von Mir seine Instruktion der dies ihm von Mir anvertraute Kommando zu empfangen. Da es Mir aber sehr wichtig ist, das ganze Corps noch einem zweiten General untergeordnet zu wissen, der sich durch seine Kriegserfahrenheit, feine Thtigkeit *) Der Vertrag wurde den 24. Febr. abgeschlossen.

7. Der kleine Patriot - S. 60

1891 - Langensalza : Greßler
60 land als Opfer. Ja noch mehr: Sie selbst ließ sich, verkleidet als Jüngling, anwerben und erst als der Schlachtentod ihr junges Leben geknickt, erkannte man in dem todesmutigen Tambour der stürmenden Kolonne das Weib. Die Frau Major von Lützow warb ihrem Manne ein Regiment freiwilliger Jäger. Dichter und Bauer, Professor und Handwerksgesell fochten Schulter an Schulter in dieser Racheschar. Theodor Körner, der Dichter von „Leyer und Schwert", sang von ihnen: „Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt: Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd!" Der Krieg an Frankreich war erklärt. Napoleon war darauf vorbereitet. Eine neue Armee hatte er anscheinend aus der Erde gestampft und schon zog sie heran, die sieggewohnte Schar, die kühnen Preußen zu züchtigen. Schon die ersten Schlachten bei Möckern, Lützen, Groß-Beeren belehrten sie, daß sie nicht mehr die Soldaten von Jena und Auerstädt vor sich hatten; sondern eine frische, todesmutige Schar, ein Volk in Waffen. Als nun auch Rußland und Österreich mit Preußen in den Bund traten, da hatte Napoleons Stunde geschlagen. Die Schlacht bei Leipzig zerbrach seine Macht. Die Schlacht bei Leipzig. (1813.) Und nun standen sie sich gegenüber, die gewaltigen Heere Rußlands, Österreichs und Preußens auf der einen, Frankreichs und der Sachsen auf der andern Seite. In der Ebene von Leipzig sollten die blutigen Würfel fallen; sollte entschieden werden, ob die Völker Europas weiter gefesselt oder frei sein durften.

8. Quellen-Lesebuch für den Unterricht in der vaterländischen Geschichte - S. 372

1895 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
372 den Bnken und auf der Diele lagen, teils in Lumpen gehllt, jene stolzen Krieger, die ich vor etwa acht Monaten im Siegesglanze hatte nach Ru-land ziehen sehen. Auf der Bank, die in Schlesien den groen Kachelofen umgiebt, lagen, in Schafpelze gehllt, wie sie die polnischen Bauern tragen, mehrere franzsische Generle, die Glieder erfroren, in Ekel erregende Lumpen gewickelt. Die Gesichter dieser Unglcklichen hatten einen Schauder erregenden, leichenhnlichen Ausdruck. Obgleich sie jetzt schon fern von dem Schau-platze des Unheils und Grausens waren, so verrieten ihre unsicheren Blicke doch die tief eingewurzelte Scheu des zum Tode matt gehetzten Wildes, das seine Drnger auf seiner Fhrte wei. Man erzhlte sich, da der bloe Name Kosak" ganze Huser pltzlich von den eingedrungenen Flchtlingen geleert habe, so unmglich es auch war, da die Feinde sie schon erreicht haben sollten. Ich kann nicht sagen, da mich der Anblick sehr erschttert htte. Auch in mir regte sich der alte Ha, so jung ich war, und ich sah in dem allen nur die Erfllung dessen herannahen, was wir alle so hei ersehnt hatten: Befreiung von dem schmhlichen Joche, das uns zu Boden drckte. Vor wenigen Tagen war Napoleon durch Glogau gekommen. Im einfachen Schlitten war er unerwartet am Gouvernements-Gebude vorgefahren und hatte sich halb erstarrt in das Bett des erschrockenen Generals geworfen. Gromtiger oder feiger als er, hatte man es nicht gewagt, ihn in den Wldern aufzuheben, wozu ein Zng Husaren gengt htte. Unter solchen Eindrcken kam ich im Vaterhause an. Das Wieder-sehen war ein sehr freudiges, doch konnte man sich nicht mehr dem unbe-fangenen Glcke frherer Jahre hingeben. Die Zeit wurde schon zu ernst, als da der Ton jener unschuldigen Gesprche, die das Nchste, Persnliche betrafen, zu ihr gepat htte. Alles nahm schon einen weiteren, in die Zukunft hinberleitenden Charakter an. Die politisch wichtigen Nachrichten drngten sich. Was wird der König thun? war die allgemeine Frage. Ungeduldig wollte man den Ereignissen mit allerlei Mutmaungen vor-greifen. Selbst der Stockphilister meiner Vaterstadt fand sich erregt von so Unerwartetem. Ich selbst roar Feuer und Flamme. Nicht mehr der unentwickelte, halbe Knabe, trat ich jetzt mit entschiedener Gesinnung unter die Leute. Mein Vater bemerkte eine bedeutende Vernderung an mir. Ihm gegenber bewahrte ich zwar die gewohnte Piett, bei Freunden und fremden Personen sprach ich mich jedoch mit leidenschaftlicher Wrme der die groen Anforderungen der Zeit aus. Die Trennung von meinem alten Vater wurde mir sehr schwer. Nach dem Neujahre reiste ich ab. Schon war die Nachricht von Jorks entscheidendem Schritte eingetroffen. Es mute geschieden sein. Bange Ahnungen,

9. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 284

1872 - Halle a/S. : Buchh. des Waisenhauses
284 3. Wo die Reben dort glühen, dort braust der Rhein, der Wüthrich geborgen sich meinte: da naht es schnell mit Gewitterschein und wirft sich mit rüst'gen Armen hinein, und springet ans Ufer der Feinde. Und wenn ihr die schwarzen Schwimmer fragt, das ist Lützows wilde, verwegene Jagd. 4. Was braust dort im Thale die laute Schlacht, was schlagen die Schwerter zusammen? Wildherzige Reiter schlagen die Schlacht, und der Funke der Freiheit ist glühend er- wacht und lodert in blutigen Flammen. Und wenn ihr die schwarzen Reiter fragt, das ist Lützows wilde, verwegene Jagd. 5. Wer scheidet dort röchelnd vom Sonnen- licht, unter winselnde Feinde gebettet? Es zuckt der Tod auf dem Augesicht, doch die wackern Herzen erzittern nicht, das Vaterland ist ja gerettet! Und wenn ihr die schwarzen Gefallenen fragt, das war Lützows wilde, verwegene Jagd. 6. Die wilde Jagd und die deutsche Jagd, auf Hcnkersblut und Tyrannen! Drum, die ihr uns liebt, nicht geweint und geklagt; da« Land ist ja frei und der Morgen tagt, wenn wir's auch nur sterbend gewannen. Und von Enkeln zu Enkeln sei's nach- gesagt: das war Lützows wilde, verwegene Jagd. 49. Der letzte Kampf gegen Napoleon. Nach dem Sturze Napoleons war es nun die nächste Ausgabe der ver- bündeten Fürsten, die Vertheilung der wieder eroberten Länder festzustellen. Sie veranstalteten zu diesem Zwecke eine Versammlung (Congreß) in Wien, an welcher die Kaiser von Oesterreich und Rußland, der König von Preußen und viele andere Fürsten und Staatsmänner theilnahmen. Da gab cs manche schwierige und verwickelte Verhandlungen, und es verging viele Zeit, ohne daß man sich einigen konnte. Ja, es drohte sogar aus den Berathungen neuer Zwiespalt und Kampf hervorzugehen. Das erfuhr der Verbannte auf der Insel Elba. Er erfuhr weiter, daß die Franzosen ihren König nicht liebten und ein großer Theil des Volkes noch immer seinem Kaiser Napoleon anhange, der cs so mächtig geinacht, ihm so glänzenden Schlachtenruhm erworben hatte. Da faßte er einen kühnen Ent- schluß. Mit einem kleinen Häuflein seiner alten Soldaten verließ er plötzlich sein Elba und landete an Frankreichs Küste. Jubelnd ward er aufgenommen; die gegen ihn ausgesandten königlichen Regimenter gingen unter dein Rufe: „Es lebe der Kaiser!" zu ihm über, und in Kurzem hielt er triumphirend seinen Einzug in Paris, während der König Ludwig eiligst aus dem Laude floh. Die Kunde von -diesen Ereignissen stellte die Einigkeit unter den in Wien versammelten Fürsten rasch wieder her. Sic erklärten Napoleon als „Feind und Störer der Ruhe der Welt" in die Acht und rüsteten sich unverzüglich zu neuem Kampfe. Der greise Blücher mit seinen Preußen und der englische Feldherr Wellington mit einem aus Engländern, Holländern und Deutschen gemischten Heere drangen durch Belgien nach der französischen Grenze vor. Nasch rückte ihnen Napoleon entgegen und warf sich bei dem belgischen Dorfe Ligny auf die Preußen. Mit heldenmüthiger Anstrengung wurde auf beiden Seiten gestritten; endlich aber mußten die Preußen vor dem übermächtigen Feinde das Feld räumen. Blücher selbst wurde beinahe gefangen. Er stürzte mit

10. Ausgewählte Briefe des Feldmarschalls Lebrecht von Blücher - S. 27

1912 - Leipzig : Voigtländer
verlasse ihm wie man uß der weid scheidet, daß heißt ahrrn nakend und blos, aber mein rnuth ist unbegrenzt; wohin ich gehe, wird ein beruhigendes betvußtseyn und eine Menge redliger mich begleiten. Grüßen sie Scharnhorst und treibt vor mit die guhte Sache. Blücher. Sollte die Ordre eingehn, daß die Schill’schen nach dollberg sollen, so lauffen sie alle weg, man lasse davallerie und Infanterie zusamm, ersteres zu einem Regiment, und zweites zu einem leichten Bataillon. Vorgestern Passirte hier ein Östreichischer Courir nach London, von diesem erfuhr ich den Sieg der (Destreicher mit gewißheit, und heut tarnen hier Privatnachrichten, daß am 27. Napoleon auf’s neue geschlagen. Denken Sie sich meine Krentung, nicht allein daß man gleichsam mein Regiment mein Nahmen nimmt, sein ehrenvollen außzieht, sollen so gahr die roeggelauffnen ihre Kleider tragen. Dis ist doch woll alles fein erdacht. * * ¥ Stargard, den 14. Juni 1809. Lw. hochgebohren erhallten daß wenige, so sich hier ctlj2^cn merckwürdiges ereignet hat: die Schillsche Expedition ist zu ©rasen ende, er ist als ein braver ferll gefallen, hat aber sein Haupt theuer versauft; 8—900 man, auch 250 perde nebst villen mant>an= waffen von diesem Haussen sind wieder in mein verwahr-sahm. Unsehliger Verdruß ist mich zu theil geworden; da seftungen zu schin Seine Nlagisted gegen [mich] mißtrauen zu äußern. Dieses habe ich denn da durch begegnet, daß ich meinen abschid verlangt; statt dessen hat man mich zum Generali der davallerie ernannt [20. Ittai]; ich habe ihm gedankt, aber auch gerade dabey gesagt, der Generali der davallerie würde nie anderß denken und handeln als der Generali-Lieutenant, und wenn ich nicht mehr im besitz seines zu drauens wehre, hetten sie dieß kein wehrt vir mich. noch will ich eine kleine $rist geben; ordnet es sich dann nicht, kommen wir nicht zu einem entschluß, so gehe ich und verwende meine freffte, die ich noch habe, zum besten meines bedrängten deutschen Vaterlands. Trage Kesseln wer da will, ich nicht. Schreiben sie mich doch ia balld wieder, und 27
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